Unser Wappentier in der Vogelkunde |
||
|
||
|
||
|
||
Unser Wappentier in der Sagenkunde |
||
Das Märchen vom „Rabenvater“ und von den „Rabeneltern“ hat der Regensburger Domherr Konrad von Megenberg in die Welt gesetzt. In seinem 1350 erschienenem „Buch der Natur“ behauptet er, die Raben würfen ihre Jungen aus dem Nest, wenn sie ihrer überdrüssig wären. Wir wissen heute, dass dies nicht stimmt. Vermutlich hat der Domherr biblische Texte zu einseitig ausgelegt. Hiob macht da in Kapitel 38, Vers 41, die Bemerkung, Raben würden ihre Jungen „aus Mangel an Speise umherirren“ lassen, und Moses zählte sie im Levitikus und im Deuteronomium, seinem 3. und 5. Buch, zu den „unreinen“ Tieren. Aber in seinem 1. Buch, der Genesis, macht Noah nach 40 Tagen die Luke der Arche auf „und ließ den Raben ausfliegen; der flog hin und her, bis die Wasser auf Erden vertrocknet waren“. Und später, als der Prophet Elias auf der Flucht war und sich am Bach Krith verbarg, da brachten ihm Raben „Brot am Morgen und Fleisch am Abend“. Der HERR wusste schon, warum er gerade ihnen gebot, Elias zu speisen : Es gab und gibt keinen intelligenteren Vogel als den Kolkraben. Er galt den Germanen und Indianers als heilig. Er wurde von den Mayas verehrt, weil er den Mais entdeckt haben soll. Nach der chinesischen Mythologie haust ein dreifüßiger Rabe in der Sonne. Auch im persischen und griechischen Kult war er Begleiter der Götter des Lichtes. Göttliche Raben sollen die Wanderzüge der Kelten unter Bellovesus und Segovesus geführt haben. Die im 9. Jahrhundert über unbekannte Meere segelnden Wikinger hatten sie mit an Bord, damit sie ihnen im Toben der Elemente Land anzeigten – wie dem biblischen Noah. |